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ZWEI NEUZUGÄNGE IM OVERBECK-MUSEUM

Museumsleiterin Dr. Katja Pourshirazi mit Vertretern des Lions Club Bremer Schweiz und dem Werk "Birken II, schwarz-weiß-grün" von Fritz Overbeck
Museumsleiterin Dr. Katja Pourshirazi mit Vertretern des Lions Club Bremer Schweiz

Für Museumsleiterin Dr. Katja Pourshirazi war es ein besonderer Tag: Es kommt äußerst selten vor, dass das Overbeck-Museum ein neues Bild für seine Sammlung erwerben kann. Nun sind es gleich zwei: eine Ölstudie von Fritz Overbeck und eine weitere von seiner Frau, der Malerin Hermine Overbeck-Rohte. Möglich machte den Ankauf der beiden Werke eine Spende des Lions Club Bremer Schweiz.


Der Lions Club Bremer Schweiz hatte das Overbeck-Museum im Mai besucht und von der Museumsleiterin eine Führung durch die Ausstellung erhalten. Dabei kam zur Sprache, wie sehr der Club die Arbeit des Museums schätze und dass er die Institution gern durch eine Spende unterstützen möchte. Kurze Zeit später wurden dem Overbeck-Museum je ein Bild von Fritz und Hermine Overbeck aus Privatbesitz zum Kauf angeboten. Katja Pourshirazi wandte sich an den Lions Club Bremer Schweiz und fragte, ob dieser dem Museum helfen könne, die Bilder zu erwerben. Der Lions Club reagierte ohne zu zögern und half nicht nur, sondern spendete gleich den gesamten Kaufpreis für beide Bilder und stiftete die Kunstwerke damit dauerhaft für die Sammlung des Museums. »Es ist ein seltenes und großes Glück für uns, dass wir dank solch großzügiger und spontaner Unterstützung unsere Sammlung um zwei so wunderschöne Bilder des Malerpaares Overbeck erweitern können«, betont Museumsleiterin Pourshirazi freudestrahlend.

Die Bilder:


Der Worpsweder Maler Fritz Overbeck ist bekannt für seine meisterhafte Darstellung von Birken. Dieses Bild war jedoch bis vor kurzem auch in Fachkreisen unbekannt: Die Ölstudie mit dem Titel »Birken II, schwarz-weiß-grün« befand sich seit Jahrzehnten in Privatbesitz, auch das Overbeck-Museum hatte keine Kenntnis davon. Erst als die Besitzerin das Museum kontaktierte und das Bild zum Kauf anbot, konnte das Werk fachlich begutachtet werden. Dem nüchternen Titel zum Trotz bietet es eine fein austarierte Farbkomposition und eine stimmungsvolle Darstellung norddeutscher Landschaft. Das Bild ist, wie die meisten Studien Fritz Overbecks, undatiert, es könnte sich aber um eine Arbeit aus den Jahren vor 1900, also aus der frühen Worpsweder Zeit des Malers handeln. Die weit in den Vordergrund gerückten und vom oberen Bildrand abgeschnittenen Birkenstämme tragen eindeutig die Handschrift Fritz Overbecks, der die Künstlerkolonie Worpswede mit begründet hatte.

Ebenfalls in Privatbesitz befand sich das kleine Ölgemälde »Haus in der Sonne« von Hermine Overbeck-Rohte. Dieses Werk war dem Overbeck-Museum zwar bekannt, es galt aber jahrzehntelang als verschollen. Eine Abbildung existierte in den Archiven des Museums nicht. Erst als sich die Besitzerin jetzt meldete, ließ sich nachvollziehen, dass es sich um die lichtdurchflutete Darstellung eines Hauses mit Garten an einem hellen Sommertag handelt. In leuchtenden Farben und impressionistischer Manier setzt die Malerin hier den Sonnenschein geradezu als Hauptmotiv in Szene. Werke von Hermine Overbeck-Rohte befinden sich nur sehr selten in Privatbesitz oder im Kunsthandel, weshalb dieser Fund ein besonderer Glücksfall ist.

Fritz Overbeck: Birken II, schwarz-weiß-grün
Fritz Overbeck: Birken II, schwarz-weiß-grün
Hermine Overbeck-Rohte: Haus in der Sonne
Hermine Overbeck-Rohte: Haus in der Sonne

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Kommentare: 2
  • #1

    Sigrid Sperr (Donnerstag, 28 September 2023 12:34)

    Werden diese Bilder zurzeit ausgestellt?

  • #2

    Kulturbüro Bremen Nord (Donnerstag, 28 September 2023 15:19)

    Liebe Sigrid Sperr,

    beide Werke werden derzeit ausgestellt, ja. Das Bild von Hermine Overbeck-Rohte war darüber hinaus »Bild des Monats« im September, im Oktober folgt das Gemälde von Fritz Overbeck.

    Herzliche Grüße
    vom Team des Kulturbüros Bremen Nord